Samstag, 13. April 2013

About the inner death.

Die Musik hallt durch die Nacht, nicht laut oder hart oder schrill, sondern süss, sanft und lieblich. Sie gleitet über die Landschaften und legt ihr melodisches Tuch über Leid und Armut, um Trost zu spenden.
Über Mauern und Wände, die seit Jahren aufgebaut wurden, die grau und abgestanden sind durch die Zeit. Niemand wagt es, sie herabzureissen, denn die Angst vor ungebetenen Gästen oder unangenehmen Situationen ist zu gross. Dabei merken sie nicht, dass der Schmerz, der Tod oder das Leid so oder so sie treffen kann. Ob Mauern oder nicht, das Schicksal oder eben die natürliche Folge der Zeit ist nicht wählerisch. Es kann immer jeden treffen, mal mit grösserer Wahrscheinlichkeit, mal mit geringerer. Aber die Möglichkeit besteht immer. Leider wissen wenige von diesem Fakt. Trotzdem bemühen sie sich nicht mehr, die Mauern aufzubauen, die einst so stark ihre kleine Welt beschützten. Und das hat auch seinen Grund: warum sollte man die Mauern wieder aufbauen, wenn das Innere sowiso bereits von Leid, Schmerz und Trauer überschattet und zerfressen ist? Warum Arbeit auf sich nehmen, wenn das Beschützenswerte schon zerstört ist?
Die eisernen Tore und Mauern mögen trotz zeitlichem Verfall noch imposant wirken, doch hinter diesen Toren verbirgt sich schon seit langer Zeit keine Freude, Liebe oder das Leben selbst mehr. 
Woher ich das weiss? Meine Lieben, ich war dort. Ich wagte mich ins Innere dieser tristen und schwarzen Mauern, ich stahl mich in der Nacht hinter die Fassaden. Was dort herrscht, ist Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit, der Tod in seiner schlimmsten Form. Mauern, erbaut zur Einsamkeit und dem Selbstmord. Die Häuser und Strassen leer, ein fauliger Gestank, der Übelkeit auslöst. Ich kämpfte mich weiter ins Innere dieses Dorfes, sah zwei oder drei Mal jemanden am Rande der Strasse liegen, doch der Sensenmann beugte sich bereits über ihn. Im Zentrum angekommen, setzte ich mich auf den runden stillgelegten Brunnen. Ich war entsetzt und schockiert über dieses Elend, dieser von Tod besetzte Ort. Hinter mir hallte laut ein Knarren und tief im Brunnen entdeckte ich eine Falltür. Ich nahm das Seil mit dem Kessel und liess mich in den Brunnen runter gleiten. Ich blickte hoch und sah die Stange für den Kessel und den grauen, fast schwarzen Himmel. Mich schauderte es, doch ich kniete mich hin und öffnete die Falltür. Ich sprang hinunter, ein Teil des Seiles mit mir ziehend. Ein Grotte. Eine vertrocknete Grotte. Anstatt Tropfen zu vernehmen, hörte ich gar nichts. Stille. Ich war überrascht. Und gleichzeitig schockiert. Noch nie habe ich so etwas gesehen. Die Wände waren in ein dunkles Rot getränkt, vertrocknetes Rot, Blutrot. Überall Staub und Dreck. Sonst nichts...

1 Kommentar:

  1. fesselnd.
    magst du mir deine inspiration für diesen text verraten?

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